07.06.2019
Arthrose des Knies oder der Hüfte, Kreuzbandriss, Tennisarm, sogenannte irreparable Rupturen der Schultersehnen sind typische Themen, mit denen sich Orthopäden befassen. Was kann man da tun? Wann muss man operieren, welche Operationen sind unnötig? Dass man zwar nicht alles, aber schon sehr viel machen kann und in Zukunft noch mehr, zeigten die beiden Fachärzte für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Prof. Dr. med. Christoph Erggelet und PD Dr. med. Patrick Vavken in einem spannenden Publikumsvortrag mit dem Titel «Geht nicht, gibt’s nicht? Wie weit reichen die neuesten Techniken der Orthopädie?». Die beiden kompetenten Referenten sind als Belegärzte in der Privatklinik Bethanien tätig und führen die alphaclinic Zurich. Sie verfügen über jahrelange, internationale Erfahrung mit regenerativer Orthopädie und biologischen Methoden – von der Zellbiologie bis hin zum komplexen Knieeingriff.
In ihrem Vortrag stellten die beiden Experten die verschiedensten Behandlungsmöglichkeiten von Einsatz körpereigener Heilungsstoffe ohne Nebenwirkungen über minimal-invasive Eingriffe bis zum Einsetzen von Prothesen bei Problemen an Knien, Schultern, Ellenbogen und anderen Gelenken. Sie gingen dabei auch auf immer mal wieder auftauchende Presseberichte über «unnötige Operationen» ein. Heute gebe es für viele Erkrankungen des Bewegungsapparats einfachere Antworten als früher. Und so gebe es inzwischen «ein paar Operationen, die nicht mehr gemacht werden müssen, weil es eben bessere, einfachere Optionen gibt». Dies gelte jedoch nicht für alle Beschwerden: «Um von Beginn an den richtigen Weg einzuschlagen und unnötige Operationen zu vermeiden, braucht es einen klaren Plan, was wann und wie zu machen ist», führte Dr. Vavken etwa aus. Ob eine OP nötig ist oder nicht, hänge auch von Lebensumständen des Patienten ab. Für einen Büroangestellten mit sitzender Tätigkeit, der in seiner Freizeit am Computer spiele und Briefmarken sammle, sei beispielsweise eine Kreuzband-OP nicht immer nötig, erklärte Dr. Erggelet. «Wer jedoch sportlich aktiv ist und/oder einen körperlich anstrengenden Beruf hat, sollte ein gerissenes Kreuzband operieren lassen.»
Durch das Arthroskopieren und den Ultraschall sei in der Diagnostik das Verständnis für Gelenke enorm gewachsen, betonten die Referenten, und das Spektrum an Therapien erweitere sich so beträchtlich. Beispielhaft seien etwa die regenerativen Therapien, wie etwa mit Eigenblut, Serum- oder zellbasierten Präparaten.
Die Ausführungen der beiden Fachärzte stiessen bei den rund 70 Vortragsbesuchern auf grosses Interesse. Viele von ihnen benutzten beim anschliessenden Apéro die Gelegenheit, den Referenten persönliche Fragen zu stellen.
Zu den Personen
Prof. Dr. med. Christoph Erggelet
Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Mitglied FMH
PD Dr. med. Patrick Vavken
Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Mitglied FMH